Die Entstehung des Thüringer Weißlatzes

    James C. Lyell 1879
James C. Lyell 1879

Der Thüringer Weißlatz ist eine kräftige Taubenart, die zu den Farbentauben zählt. Namensgebend ist die weiße Färbung der Taube von Kopf und Vorderhals bis zur Brust.

 

Im 1876 erschienenen Buch "Das Ganze der Taubenzucht" von Gottlieb Neumeister, wird eine Taube mit dem Name Brusttaube vermerkt, bei der Brust, Hals und Kopf weiß sind.

Abbildung dreier Thüringer Weißlatztauben neben Mäusertauben im Schachtzabel von 1906.
Abbildung dreier Thüringer Weißlatztauben neben Mäusertauben im Schachtzabel von 1906.

Im Jahre 1925 veröffentlichten Schachtzabel, wurde diese Taube dann als Thüringer Weißbrust bezeichnet.

Das erste Gemälde dieser Taube stammt von James C. Lyell. Es gilt bis heute als musterprägende und typische Darstellung unseres Weißlatzes.

Anfangs war diese Farbentaube in England sehr berühmt, doch schon bald verschwand sie von der Insel, aber in ein paar kleine Gebieten, in mitten des Thüringer Waldes ( Mehlis, Suhl, Ruhla) hielt die Zucht über mehrere Generationen an und somit wurde für den Fortbestand gesorgt.

 

Im Jahre 1910 wurde dann letztendlich der Club der Weißlatzzüchter in Zella-Mehlis gegründet.

Ein Problem bei der Zucht war die Augenfarbe, im Schachtzabel wurde ein einheitliches dunkles Auge gewünscht, doch durch Vernachlässigung entstand ein zweiter Augentyp, nämlich das rote Auge.

Genau an diesem Punkt ist die Zucht des Weißlatzes fast zerbrochen. Die einen schwärmten vom roten und die andern vom "alten" dunkeln Auge.

Um den Zusammenbruch der Zucht zu verhindern, einigte man sich auf die Anerkennung beider Augenfarben.

Heute besitzen die Lackfarben meist ein dunkles und die Puderfarben (Staubfarben) ein überwiegend rotes Auge.

Nach dem 2. Weltkrieg sorgten mehrere Züchter für die Erhaltung dieser alten Thüringer Heimatrasse, so waren es z.B. Demmler, Schlüter, Langenhahn, Schhneider und Herbst die dieses Ziel ermöglichten.

Die 3 Vettern des Thüringer Weißlatzes